Stellt sich der Nachwuchs nicht von selbst ein, bleibt kinderlosen Paaren die Option einer künstlichen Befruchtung. Diese Alternative führt durch spezielle Behandlungen in Kinderwunschkliniken zum Erfolg. Die Verfahren variieren je nach Ursache für die Kinderlosigkeit. Wir stellen die Möglichkeiten vor.
Die Methoden der künstlichen Befruchtung
Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um Verfahren der Reproduktionsmedizin. Bei ihm ersetzt moderne Labortechnik den herkömmlichen Geschlechtsverkehr. Je nach Ursache für die ungewollte Kinderlosigkeit kommen in Deutschland verschiedene Methoden zur Anwendung:
- homologe Insemination,
- In-vitro-Maturation (IVM)
- In-vitro-Fertilisation (IVF),
- intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI),
- heterologe Insemination und
- Gamete Intrafallopian Transfer (GIFT).
Letztere Maßnahme wenden Reproduktionsmediziner selten an, da sich bei der Anwendung vermehrt Eileiterschwangerschaften zeigten.
Welche künstliche Befruchtung der Arzt vorsieht, hängt davon ab, ob die Zeugungsunfähigkeit beim Mann oder bei der Frau vorliegt. Um dies zu ermitteln, stehen vor jeder Behandlung zahlreiche Untersuchungen an. Neben dem Testen der Funktion der Geschlechtsorgane beider Partner spielen die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien sowie die Beschaffenheit der Eizellen eine Rolle. Ebenso begutachtet der Arzt die Krankengeschichte der Patienten und beurteilt die eingenommenen Medikamente. Stress ist oft ein Indikator für das Ausbleiben einer Schwangerschaft.
Für wen eignen sich diese Methoden?
Die oben genannten Verfahren der künstlichen Befruchtung sind in Deutschland anerkannt und erlaubt. Bei ungewollter Kinderlosigkeit übernehmen die Krankenkassen einen Teil der Kosten für verheiratete Paare. Infrage kommt die Behandlung bei Personen, die seit vielen Jahren ungeschützten Geschlechtsverkehr praktizieren und sich keine Schwangerschaft einstellt. Das Mindestalter der Frau beträgt 25 Jahre. Die Behandlungen zahlt die Kasse nicht für über 40-Jährige oder Paare, bei denen der Mann über 50 Jahre alt ist. Vor jeder Maßnahme erfolgen eine eingehende Anamnese und eine intensive Beratung, bei der der Mediziner auf Chancen sowie Risiken der einzelnen Methoden hinweist.
Eizellenspenden als Alternative
Gesetzlich erlaubt sind in Deutschland ausschließlich die oben genannten Verfahren. Bei der homologen Insemination wendet der Arzt die Oozyten (Eizellen) und Spermien (Samenzellen) der Partner an. Alternativ greifen Paare auf Spendersperma zurück. Eizellenspenden führen deutsche Ärzte nicht durch. Für Wunscheltern, bietet sich die Durchführung einer IVF mit Eizellenspende im Nachbarland Polen an. Im Vergleich sind dort alle Maßnahmen der künstlichen Befruchtung günstiger als im Bundesgebiet. Daher empfehlen sie sich Lebenspartnern, die die Optionen der kostengestützten Reproduktionsmedizin in Deutschland ausschöpften.
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