Wien (OTS) – Angesichts der aktuellen Diskussionen über mögliche
Einsparungen beim
Personal in österreichischen Gemeinden schlägt younion _ Die
Daseinsgewerkschaft Alarm. Die Gewerkschaft beobachtet mit großer
Sorge, dass vielerorts Überlegungen angestellt werden, offene Stellen
nicht nachzubesetzen oder sogar Personal abzubauen.
„Wer jetzt beim Personal spart, gefährdet nicht nur die Qualität
der öffentlichen Dienstleistungen, sondern riskiert auch, dass
dringend benötigte Fachkräfte für immer verloren gehen“, sagt
Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion _ Die
Daseinsgewerkschaft. Gerade in Zeiten wachsender Herausforderungen –
von der Kinderbetreuung über die Pflege bis hin zu Kunst, Kultur und
Sport – braucht es mehr, nicht weniger Personal.
Grundsteuer erhöhen, Erbschaftssteuer für Reiche einführen
Seit Jahren warnt die younion _ Die Daseinsgewerkschaft vor der
angespannten Finanzlage in den Gemeinden. „Immer wieder haben wir
darauf hingewiesen, dass die Aufgaben und damit auch die Kosten in
den Kommunen steigen – und die unzureichende Finanzierung zu einem
gefährlichen Sparkurs führen könnte. Unsere Warnungen wurden oft
überhört. Jetzt zeigt sich, wie wichtig es gewesen wäre, rechtzeitig
gegenzusteuern und die Gemeinden finanziell abzusichern, etwa mit
einer Erhöhung der Grundsteuer. Außerdem sollte jetzt auch ernsthaft
über eine Erbschaftssteuer für Reiche diskutiert werden. Es kann
einfach nicht sein, dass die wohlhabende Bevölkerungsgruppe keinen
Beitrag zur Budgetsanierung leistet“, so Meidlinger.
Privatisierungen kommen teurer
Auch mögliche Privatisierungen sind ein Irrweg. Meidlinger:
„Viele Beispiele – auch auf internationaler Ebene – zeigen, dass
Privatisierungen mittel- und langfristig keinerlei Einsparungen
bringen, ganz im Gegenteil.“
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst – von der
Kinderbetreuung über die Müllabfuhr bis hin zu Kunst, Kultur und
Sport – sind das Rückgrat der Gemeinden. „Wer hier spart, spart an
der Lebensqualität aller Bürger:innen“, so Meidlinger.
younion _ Die Daseinsgewerkschaft fordert die Bürgermeister:innen
und Gemeinderät:innen auf, Verantwortung zu übernehmen und die
Personaldecke nicht weiter auszudünnen. „Wer heute beim Personal
spart, bekommt es morgen nicht wieder“, so Meidlinger abschließend.