Wien (OTS) – Zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge
präsentiert das Team
von Alles Clara gemeinsam mit dem Disaster Competence Network
Austria, der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger sowie der
Lobby4Kids den Leitfaden Katastrophenvorsorge für pflegende
Angehörige . Dieser wurde am Montag (13.10.) in den Räumlichkeiten
der ERSTE Stiftung in Wien präsentiert.
Bei dem Leitfaden handelt es sich um ein „lebendes Dokument“ mit
derzeit 14 Seiten, das immer wieder ergänzt werden soll. Es basiert
auf den Empfehlungen des Zivilschutzes Österreich und wurde um
zentrale Aspekte für pflegende Angehörige ergänzt.
Gudrun Egger , Vorständin der ERSTE Stiftung, die Alles Clara
initiiert hat, betonte in ihrer Begrüßung: „Wir haben im Zusammenhang
mit dem Hochwasser im September des Vorjahres eine Reihe von Anfragen
erhalten. Daraufhin haben wir mit Partnern einen aktuellen Leitfaden
erstellt, der ab sofort online zur Verfügung steht.“
Das Dokument ist via https://www.alles-clara.at/katleitfaden
kostenlos verfügbar. Im Leitfaden finden sich nun grundlegende
Informationen und praktische Checklisten für pflegende Angehörige
hinsichtlich Notfallplanung, Notfallgepäck, Lebensmittelvorrat,
Haushaltsapotheke etc. Erfahrungen aus dem Hochwasserereignis 2024
wurden diskutiert und berücksichtigt.
Susanna Wernhart , Forscherin beim Disaster Competence Network
Austria (DCNA), gab danach einen kurzen Überblick über aktuelle
wissenschaftliche Erkenntnisse zu klimabedingten Katastrophen und die
Bedeutung für vulnerable Gruppen. DCNA-Geschäftsführer Christian
Resch betont: „Katastrophenvorsorge beginnt im Alltag – besonders
dort, wo Menschen Verantwortung für andere tragen. Pflegende
Angehörige leisten täglich Enormes, und gerade sie brauchen im
Krisenfall klare Orientierung. Mit dem Leitfaden schaffen wir
Bewusstsein und liefern zugleich Werkzeuge, um Vorsorge im eigenen
Zuhause wirksam umzusetzen.“
Birgit Meinhard-Schiebel , Präsidentin der Interessengemeinschaft
pflegender Angehöriger, sagte: „Ich habe bereits 2024 beim
Pflegekongress darauf hingewiesen, dass pflegende Angehörige durch
die neuen Polykrisen schwer belastet sind. Wir müssen gemeinsam
darauf aufmerksam machen, um sie zu unterstützen.“
Irene Promussas , Präsidentin von „Lobby4Kids“, erklärte: „Als
Apothekerin kann ich versichern, dass wir, wie schon in der Pandemie,
als erste Ansprechpartner:innen im Gesundheitssystem im
Katastrophenfall zur Verfügung stehen. Als Kinderlobbyistin verweise
ich auf die Tatsache, dass es sowohl zu pflegende Kinder und
Jugendliche, als auch young carers gibt, die nicht übersehen werden
dürfen. Unser gemeinsam entwickelter Notfallplan ist ein hilfreiches
Tool!“
Alles Clara-Geschäftsführerin Nicole Traxler verwies nochmals auf
die Zielsetzung des Leitfadens: „Es geht darum, auch im Ernstfall
handlungsfähig zu bleiben. Mit Fokus auf die spezifischen
Anforderungen des Pflegealltags, auch und gerade, wenn pflegende
Angehörige nicht im gleichen Haushalt wohnen. Auch die Alles Clara-
Berater:innen arbeiten nun mit diesem Leitfaden.“
Die Informationen im Leitfaden sind auf dem aktuellen Stand (Oktober
2025). Übersetzungen in weitere Sprachen (geplant sind Türkisch,
Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch) werden in einem nächsten
Schritt erstellt und stehen voraussichtlich ab Dezember ebenfalls
kostenlos zur Verfügung.
Über Alles Clara: Die Entwicklungsgeschichte der mehrfach
ausgezeichneten App und digitalen Sozialdienstleistung startete
aufgrund von Erfahrungen und Bedürfnisses aus den Zeiten der
Lockdowns während der Covid-Pandemie. In Modellregionen steht „Alles
Clara“ der Bevölkerung im Burgenland, Niederösterreich und Vorarlberg
kostenlos zur Verfügung. Zusätzlich können derzeit bereits über
150.000 Beschäftigte die flexible, niederschwellige und dennoch
persönliche Beratung durch „Alles Clara“ über ihre Arbeitgeber
nutzen: AK Niederösterreich, alpla, Asfinag, Caritas St. Pölten,
Caritas Wien, Coca Cola HBC, Diakonie de la Tour, Deloitte, Egger,
Energie AG OÖ, Erste Bank Österreich, ERSTE Stiftung, George Labs,
EY, Flughafen City Wien, FMW, Henkel, Helvetia, IBM, Jank Weiler
Operenyi, LebensGroß, Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft, Magenta, Moser
Holding, NÖ Landesgesundheitsagentur, ÖBB, Privatklinik Kettenbrücke,
Tiroler Versicherung, Universität für Musik und darstellende Kunst
Wien, Volkshilfe Oberösterreich, Volkstheater Wien, Wiener
Städtische, Wirtschaftskammer Österreich und der Wirtschaftskammer
Tirol sowie Hospiz Österreich.
Alles Clara wird derzeit durch Mittel des Sozialministeriums, der FFG
und des Land Niederösterreich sowie der ERSTE Stiftung, der Soziale
Dienste Burgenland GmbH und dem Vorarlberger Sozialfonds unterstützt.
Mehr Informationen: www.alles-clara.at
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