Wien (OTS) – Die Sozialdemokratischen Bildungsorganisationen haben
den
international bekannten Soziologen, Autor und ehemaligen UNO-
Sonderberichterstatter Jean Ziegler gestern, Dienstag, mit dem 4.
Marie-Jahoda-Preis für herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse
ausgezeichnet. Mit einer kleinen Delegation reisten Vertreter*innen
der Sozialdemokratischen Bildungsorganisationen in die Nähe von Genf,
wo Jean Ziegler sie in seinem Haus persönlich empfing. SPÖ-
Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid überreichte Ziegler die
Auszeichnung. Für Schmid verkörpert Ziegler „jene intellektuelle und
moralische Haltung, die Wissenschaft und politisches Denken
miteinander verbindet. Sein Werk steht für kritische Vernunft, Mut
zur Wahrheit und eine unerschütterliche Menschlichkeit. Er ist ein
Vorbild für alle, die Bildung als Werkzeug der Emanzipation
verstehen“. ****
SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan betont:
„Diese Begegnung war eine große Ehre und zugleich eine tief bewegende
Erinnerung daran, wie sehr Wissenschaft und politisches Engagement
einander brauchen. Jean Ziegler hat uns gezeigt, wie wichtig es ist,
immer wieder nach dem Warum zu fragen – nach den Ursachen von
Ungerechtigkeit, nach dem Sinn von Solidarität und nach dem, was uns
als Gesellschaft zusammenhält.“ Auch im hohen Alter verfolge Ziegler
die politischen Entwicklungen weltweit mit wachem Interesse und
ungebrochener Leidenschaft.
Jean Ziegler zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten kritischen
Intellektuellen Europas. Mit Werken wie „Das Imperium der Schande“,
„Der Hass auf den Westen“ oder „Die Schande Europas – Von
Flüchtlingen und Menschenrechten“ hat er den globalen Kapitalismus,
seine moralischen Abgründe und seine sozialen Folgen scharf
analysiert. In seinem jüngsten Buch „Trotz alledem! Warum ich die
Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgebe“ fasst Ziegler sein
lebenslanges Engagement für Gerechtigkeit, Solidarität und
Menschlichkeit zusammen – ein Werk, das Mut macht und aufrüttelt. (
Schluss) bj/lw