Wien (OTS) – „Der offene Brief der Betriebsrät:innen verschiedener
Einrichtungen
aus der Sucht- und Drogenhilfe zeigt die Verzweiflung, die angesichts
der rot-pinken Kürzungen an vielen Stellen im Sozialbereich herrscht.
Die Einschnitte bei der Arbeitsmarktförderung von Suchtkranken sind
kurzsichtig und falsch“, so Judith Pühringer, Parteivorsitzende der
Grünen Wien, angesichts des offenen Briefes von mehreren
Betriebsrät:innen an Bürgermeister Ludwig, an die Stadträt:innen
Novak und Hacker sowie an die Geschäftsführung der Sucht- und
Drogenkoordination Wien.
Intransparenz – doch die Kürzungen sind voll im Gange
„Bewährte Instrumente der Sucht- und Drogenhilfe werden mit dem
Vorschlaghammer einfach zerstört. Die Stadtregierung kürzt hier ziel-
und planlos. Der Bürgermeister ist dringend dazu aufgerufen, den
geplanten Kahlschlag bei der Arbeitsmarktförderung für Suchtkranke zu
stoppen”, so Pühringer.
Zudem sei das kurzfristige und intransparente Vorgehen der
Verantwortlichen fahrlässig und gegenüber den Beschäftigten im
Sozialbereich unfair: „Während dem Gemeinderat noch nicht einmal ein
Budgetentwurf vorliegt, sind die Kürzungen im Gesundheits- und
Sozialsystem bereits voll im Gange. Die betroffenen Organisationen
erfahren, dass Förderungen mit Jahresbeginn überfallsartig gekürzt
oder gar eingestellt werden. Das bedeutet, dass Einrichtungen extrem
kurzfristig ihre Angebote reduzieren oder einstellen müssen und die
betroffenen Mitarbeiter:innen von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz
verlieren und suchtkranken Menschen damit jede Perspektive genommen
wird“, kritisiert Barbara Huemer, Gesundheitssprecherin Grüne Wien.
„Dass der zuständige Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und
Drogenfragen weiterhin keine klaren Aussagen über die
zugrundeliegenden Pläne, das Ausmaß der Kürzungen oder die
betroffenen Einrichtungen trifft, ist völlig inakzeptabel“, so
Huemer.
Kurzsichtige Kürzungen
„Die Stadtregierung zerstört Grundpfeiler des sozialen Wiens und
geht damit nicht nur unsozial, sondern auch kurzsichtig vor. Durch
die Kürzungen verschieben sich die Probleme in die Sozialhilfe und
auf die Straßen Wiens. Das verursacht höhere Kosten und erhöht den
Bedarf an Sicherheitsmaßnahmen“, so Pühringer abschließend.