Wien (OTS) – „Die nun medial durchgesickerten Pläne der
Bundesregierung zur
Verwässerung der Kriterien zur nachhaltigen Beschaffung sind ein
eiskalter Verrat an der heimischen Landwirtschaft“, sagt Olga
Voglauer, Sprecherin der Grünen für Land- und Forstwirtschaft.
„Damit vervollständigt sich das Bild, das wir bereits aufgrund
der Anfragebeantwortungen der Minister:innen in den vergangenen
Wochen und Monaten befürchten mussten: Die Bundesregierung bereitet
still und heimlich die Demontage der nachhaltigen
Lebensmittelbeschaffung vor und lässt damit nicht nur die heimischen
Bio-Bäuer:innen, sondern die gesamte heimische Landwirtschaft im
Stich“, so Voglauer weiter.
„Auf wen sollen sich die heimischen Landwirt:innen noch verlassen
können, wenn der zuständige Minister mittlerweile eher als Lobbyist
der Industriellenvereinigung auftritt, als dass er die Interessen der
österreichischen Bäuerinnen und Bauern vertritt? Der Bauernbund fällt
reihenweise um, während der Wirtschafts- und Industrieflügel
weiterhin sowohl eine durchgehende Herkunftskennzeichung, als auch
die Haltungskennzeichnung blockiert. Wieder wird der Werbe-Gag vom
Bürokratiemonster ausgepackt und demontiert damit eine
funktionierende nachhaltige Beschaffung. Obendrein drängen sie mit
aller Kraft auf einen Mercosur-Deal, der den landwirtschaftlichen
Betrieben weiteren Schaden und Druck bescheren wird. Der laufende
Verrat ist die Schande dieser sogenannten Bauernvertreter“, so
Voglauer.
Voglauer sieht damit einen großen drohenden Schaden auf die
österreichischen Betriebe zukommen: „Der Bund muss ein verlässlicher
Partner für unsere Bäuer:innen sein und hat mit den Vorgaben zur
nachhaltigen Beschaffung einen enormen Hebel, um die Landwirtschaft
in Österreich zukunftsfit zu machen. Mit einer ambitionierten
Umsetzung und einer funktionierenden nachhaltigen Beschaffung lassen
sich Betriebe, die auf Bio und Tierwohl-Haltung setzen, gezielt
stärken und unterstützen. Das fördert Investitionen in moderne Höfe
und die Planungssicherheit für die Landwirt:innen. Stattdessen werden
die Vorgaben nun offenbar bis zur Unkenntlichkeit verwaschen und der
Bund sichert den Bäuer:innen die Abnahme ihrer Produkte nicht mehr
ab. Wenn die Bundesregierung diesen Weg einschlägt, werden Länder und
Gemeinden als nächstes folgen und ziehen den Betrieben, die auf die
öffentliche Hand als verlässlichen Partner und Abnehmer vertraut
haben, mit ihren bereits umgesetzten oder gerade geplanten
Investitionen den Teppich unter den Füßen weg.“