LH Mikl-Leitner am Landesfeiertag: „Für unsere Traditionen und unseren Glauben einstehen – mit Engagement und Überzeugung“

St. Pölten (OTS) – „Die Stärkung des Zusammenhalts ist die größte
gesellschaftliche
Aufgabe für uns alle. Denn es braucht Zusammenhalt, nicht Spaltung“,
sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Landesfeiertag
im Zuge der traditionellen Pressekonferenz im Stift Klosterneuburg.
„Gerade jetzt müssen wir für unsere Traditionen und unseren Glauben
einstehen – mit Engagement, mit Leidenschaft und Überzeugung. Darum
heißt es bei uns auch Martinsfest und nicht Lichterfest, darum
sprechen wir ganz bewusst von Adventmarkt und Christkindlmarkt und
nicht von Wintermarkt, ganz in der Verwurzelung unseres Glaubens.“

Der Heilige Leopold ist nicht nur der Landespatron
Niederösterreichs, sondern auch der Gründer des Stiftes
Klosterneuburg, und darum ist das Stift traditionellerweise auch
Schauplatz des Auftakts zum Landesfeiertag. „Das Stift Klosterneuburg
steht wie kaum ein anderer Ort für die Geschichte Niederösterreichs“,
betonte daher auch die Landeshauptfrau, dass dieses Zusammenkommen
„eine lange Tradition“ habe. Mikl-Leitner weiter: „Identität ist kein
Zufall, sondern Ergebnis der Entwicklung unseres Landes und unserer
Geschichte.“

Das Stift Klosterneuburg sei seit seiner Gründung vor 900 Jahren
„ein Ort des Glaubens, der Spiritualität, des Dialogs und des
Miteinanders“, betonte die Landeshauptfrau. Das Land Niederösterreich
unterstütze daher seit vielen Jahren die Sanierungsarbeiten,
insgesamt seien die Arbeiten seit dem Jahr 2010 mit fast fünf
Millionen Euro gefördert worden.

„Unsere Heimat ist geprägt von Orten wie diesem, von Stiften und
Klöstern“, so Mikl-Leitner: „Sie prägen nicht nur unser
Landschaftsbild, sondern auch unser Werteverständnis.“ Heimat
entstehe aber „nicht aus Steinen, sondern aus Menschen“, hielt sie
fest: „Aus Familien, Nachbarn, Vereinen, die Verantwortung
füreinander tragen und das Miteinander in den Mittelpunkt stellen.“
Zu dieser Verantwortung gehöre es aber auch, „dass wir unsere
Sprache, unserer Traditionen, unsere Geschichte und unsere Werte
weitergeben“, betonte sie. Werte wie Respekt, Hilfsbereitschaft,
Gemeinschaftssinn und Gleichberechtigung von Mann und Frau hätten
„unser Land stark gemacht“; zeigte sie sich überzeugt: „Diese Werte
müssen Eltern auch ihren Kindern vermitteln.“ Im Zusammenhang mit der
aktuellen „Stadtbild“-Debatte hielt sie fest: „Wir wollen, dass
dieses Stadtbild von diesen Tugenden geprägt ist. Es braucht Orte, an
denen Familien sich wohl fühlen und entfalten können und Zusammenhalt
spürbar ist.“

Eine aktuelle Studie zeige, dass neun von zehn
Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern stolz sind, in
Niederösterreich zu leben, und stolz auf die Eigenständigkeit und
Unverwechselbarkeit des Landes sind, so die Landeshauptfrau: „Diese
Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit feiern wir heute, wenn wir
unseren Landesfeiertag begehen. Dann ehren wir nicht nur unseren
Landespatron, sondern auch jene Haltung, die er verkörpert hat:
Milde, Glaube, Verantwortung, Miteinander. Und so wie dieses Stift
seit Jahrhunderten Bestand hat, so wollen auch wir dafür sorgen, dass
unsere Werte weiterhin Bestand haben, denn sie sind die Grundlage für
die beste Zukunft unserer Kinder.“

Abt Anton Höslinger erinnerte anlässlich des Leopolditages daran,
dass heute genau vor 80 Jahren die Augustiner Chorherren nach dem
Zweiten Weltkrieg wieder in das Stift zurückgekehrt sind. Die
Nationalsozialisten hatten das Stift im Jahr 1941 aufgelöst. Darüber
hinaus kündigte er an, dass sich das Stift am 19. November zum ersten
Mal am weltweiten „Red Wednesday“ beteiligen wird. An diesem Tag
werden viele öffentliche Gebäude rot angestrahlt, um an die
Verfolgung von Christen zu erinnern.

Wirtschaftsdirektor Andreas Gahleitner informierte über den
aktuellen Stand der Generalsanierung bzw. die Etappe von 2024 bis
2027. Diese umfasst ein Budget von 4,4 Millionen Euro. Abgeschlossen
sind bereits die Arbeiten an Sebastianikapelle und Binderstadl,
folgen werden etwa die Arbeiten an der Stadtmauer, die bis 2027
abgeschlossen sein sollen.

Der Niederösterreichische Landesfeiertag wird traditionell mit
einem Pontifikalamt in der Stiftskirche Klosterneuburg begangen,
heuer zelebriert von Korbinian Birnbacher, emeritierter Erzabt der
Erzabtei St. Peter in Salzburg. Danach erfolgt der Leopoldisegen auf
dem Stiftsplatz. Heuer findet erstmals auch der „Kinder-
Landesfeiertag“ statt, dabei können Familien das KinderKunstLabor und
das Museum Niederösterreich in St. Pölten besuchen, Workshops,
Lesungen, offene Werkstätten und Kreativstationen rund um Leopoldi
laden zum Mitmachen ein. Den Abschluss des Landesfeiertages wird der
Festliche Abendempfang im Festspielhaus St. Pölten bilden.