Stillstand bei UN-Klimagipfel in Belém: Greenpeace fordert mehr Einsatz für 1,5-Grad-Aktionsplan

Wien/Belém (OTS) – Nach der ersten Woche des UN-Klimagipfels in Belém
zieht die
Umweltschutzorganisation Greenpeace eine durchmischte Zwischenbilanz.
Während die Zivilgesellschaft mit zahlreichen Protesten vor Ort eine
grundlegende Kehrtwende im Klima- und Waldschutz einfordert, herrscht
Stillstand bei den Verhandlungen. Den neuen Tropenwald-Fonds begrüßt
Greenpeace als wichtigen Schritt, kritisiert jedoch, dass die
Einzahlungen freiwillig bleiben. Um Entwaldung wirksam zu stoppen,
braucht es klare und faire Verpflichtungen. Greenpeace fordert, dass
die Verhandlungen in der zweiten Woche endlich Fahrt aufnehmen. Am
Ende der Verhandlungen muss ein 1,5-Grad-Aktionsplan stehen, der
Klima- und Waldschutz ins Zentrum stellt.

Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace Österreich ist bei
den Verhandlungen in Belém vor Ort: “Mit einem internationalen 1,5-
Grad-Aktionsplan, der einen Weg zum Ausstieg aus fossilen Energien
vorgibt und unsere Wälder vor der Zerstörung schützt, kann Belém zu
einem historischen Wendepunkt werden. Dafür müssen die Verhandlungen
aber dringend mehr Tempo aufnehmen.”

Die Verhandlungen in Belém sind von zahlreichen Protesten von
Indigenen und zivilgesellschaftlichen Organisationen begleitet.
Darunter auch eine “Flotilla”, ein Bootsprotest vor Belém, an dem
über 200 Schiffe und Boote sowie das Greenpeace-Flaggschiff “Rainbow
Warrior” mitfuhren. Gemeinsam fordern sie mehr Tempo bei den
Verhandlungen und umfassenden Wald- und Klimaschutz.

In der zweiten Verhandlungswoche wird auch Österreichs
Klimaminister Norbert Totschnig in Belém sein. Greenpeace kritisiert,
dass unter seiner Verantwortung die internationale Klimafinanzierung
gekürzt wird und keine Zusagen zum neuen Tropenwald-Fonds gemacht
wurden. Dieses Verhalten untergräbt die Glaubwürdigkeit Österreichs
und schwächt die laufenden Verhandlungen. Greenpeace fordert, dass
Minister Totschnig auch seine Blockade bei der EU-
Entwaldungsverordnung aufgibt. Denn wer den Schutz von Wälder
untergräbt, gefährdet nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch den
globalen Kampf gegen die Klimakrise. Duregger: „ Klima- und
Umweltminister Totschnig wird seinem Titel bisher nicht gerecht: Er
kürzt Klimafinanzierungen und torpediert Waldschutz. Bei seiner
Premiere in Belém wird sich zeigen, ob er die größte Bedrohung
unserer Zeit ernst nimmt und endlich Politik zum Schutz der Menschen
vorantreiben wird.”

Fotomaterial aus Belém finden Sie hier: https://bit.ly/4nY9h9Y

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