Expertenumfrage: Viele Unternehmen in Österreich vor Restrukturierung

Wien (OTS) – –

Größte Probleme in Autobranche, produzierender Industrie und
Einzelhandel

Bau- und Immobilienbereich unter erheblichem Liquiditätsdruck

Bürokratie, Personalkosten, Zölle als zentrale Herausforderungen

Im Auftrag der Management Factory, Österreichs führendem Anbieter
im Executive Interim Management, wurden knapp 300 Expertinnen und
Experten aus dem Restrukturierungsbereich befragt. Die Studie, die im
Oktober und November 2025 von Makam Research durchgeführt wurde,
zeigt eine verhaltene wirtschaftliche Stimmung. Die meisten Befragten
blicken pessimistisch in die Zukunft der heimischen Unternehmen und
gehen davon aus, dass es im kommenden Jahr mehr
Restrukturierungsfälle geben wird. Fast zwei Drittel glauben, dass
der Anteil an nötigen Restrukturierungen hierzulande höher sein wird
als im EU-Durchschnitt.

Die große Mehrheit der befragten Führungskräfte erwartet den
größten Restrukturierungsbedarf in der Automobilbranche: 83% sehen
die Branche unter den Top 3 mit dem größten Restrukturierungsbedarf,
gefolgt von der produzierenden Industrie (71%). Weitere Sektoren, die
unter signifikantem Druck stehen, sind das Bauwesen und der
Immobiliensektor (39%) sowie der Einzelhandel (31%).

Zwtl.: Strategie, Kosten und Prozesse stehen im Fokus

Die Umfrage zeigt klar, dass die Unternehmen in diesen Branchen
vor tiefgreifenden Herausforderungen stehen, die mehr als nur
operative Anpassungen erfordern: In der Industrie und im Einzelhandel
gehe es vor allem darum, die Strategie zu überarbeiten, Strukturen
und Prozessen neu zu ordnen sowie die Kosten zu senken und die
Effizienz zu steigern. Zwar sind diese Maßnahmen auch im Bereich Bau
und Immobilien nötig, hier dominiert aber der Liquiditätsdruck: Wegen
der hohen Zinslast und niedriger Margen sind hier Refinanzierung und
Liquiditätsverbesserung zentral.

„Der Anpassungsdruck ist in einigen Branchen massiv. Viele
Unternehmen müssen ihre Strategien komplett überarbeiten und stehen
vor tiefgreifenden Kostensenkungen. Zusätzlich müssen sie Prozesse
grundlegend neu strukturieren und die Liquidität verbessern. Wichtig
ist, dass jetzt nicht nur kosmetische Korrekturen vorgenommen werden:
Unternehmen müssen sich neu aufstellen, um auch in sehr volatilen
Zeiten ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Das erfordert
hochqualifiziertes und erfahrenes Management und oftmals externe
Begleitung“, so Gerhard Wüest, Gründungspartner der Management
Factory und Vorstandsmitglied von ReTurn, dem Forum Restrukturierung
und Turnaround.

Zwtl.: Zentrale Probleme: Bürokratie, Personalkosten, Zölle – und
Managementfehler

Neben dem allgemein schwierigen Marktumfeld machen aber auch
andere Faktoren den Unternehmen zu schaffen: 48% sehen bürokratische
und regulatorische Anforderungen als Risiko für die wirtschaftliche
Entwicklung, 44% sehen steigende Personalkosten kritisch, 39% nennen
Handelskonflikte und Zölle als zentrale Herausforderung der
Unternehmen.

Doch viele Probleme sind auch „hausgemacht“: Die befragten
Expertinnen und Experten aus dem Restrukturierungsbereich, die
naturgemäß viel Einblick in heimische Unternehmen haben, geben
vielfach an, dass eine „unklare oder falsche Strategie“ (61%) sowie
„Management und Führungsprobleme“ (47%) wichtige Faktoren sind, die
zu Restrukturierungsfällen führen.

Insgesamt seien die Unternehmen in Österreich schlecht oder sehr
schlecht auf externe Schocks wie geopolitische Konflikte oder
Lieferkettenkrisen vorbereitet (50% Zustimmung). Und ganze 97% der
Befragten finden, dass Unternehmen solche Risiken stärker
berücksichtigen sollten.

Um die Widerstandsfähigkeit in diesem Bereich zu erhöhen, werden
vor allem drei Maßnahmen genannt: „Unsere Studie zeigt klar:
Unternehmen müssen ihre Abhängigkeiten von bestimmten Lieferanten
oder einzelnen Absatzmärkten reduzieren. Außerdem sollten sie
zusätzliche Reserven aufbauen, insbesondere auf der Liquiditätsseite.
Und es braucht eine flexiblere Kostenstruktur, um auf rasche
Veränderungen schneller reagieren zu können“, erklärt Julian
Wildpaner, Partner der Management Factory im Bereich Financial
Advisory.

Über Management Factory

Management Factory ist heimischer Marktführer im Interim
Management. Zu den Tätigkeitsbereichen zählen Finance und Turnaround
Management sowie Financial Advisory und Restrukturierungsberatung.
Geführt wird das Unternehmen, das in Österreich und dem angrenzenden
Ausland tätig ist, von neun Partner:innen. Seit 2022 ist Management
Factory Teil der Valtus Gruppe, dem europäischen Marktführer für
Transition und Executive Interim Management. Nähere Informationen:

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