Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt Oktober 2025

St. Pölten (OTS) – „Die wirtschaftliche Situation bleibt zu
Jahresende verhalten und die
Erholung von der Rezession kommt nur zaghaft. Laut jüngsten Prognosen
soll das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr stagnieren und erst
im kommenden Jahr um rund ein Prozent zulegen. Diese
Rahmenbedingungen schlagen sich auf den Arbeitsmarkt durch. Im
Oktober steigt die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich um 6,4
Prozent im Jahresvergleich und damit stärker als im österreichweiten
Durchschnitt. Wir rechnen im Jahresdurchschnitt 2025 bei der
Arbeitslosigkeit mit einem Plus von 4 Prozent und hoffen nächstes
Jahr erstmals nach drei Jahren wieder auf einen leichten Rückgang um
1 Prozent“, erläutern Arbeitsmarkt-Landesrat Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Ende Oktober 2025 sind 43.691 Personen beim AMS in
Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.624 bzw. 6,4
Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive
Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern befanden sich 54.058
Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+6,8 Prozent gegenüber dem
Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in
Niederösterreich liegt Ende Oktober bei 663.000 Personen. Davon waren
297.000 Frauen (+0,6 Prozent) und 366.000 Männer (-0,3 Prozent). Im
Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 0,1 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich bei 6,2 Prozent und
damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit
beträgt die Arbeitslosenquote 7,2 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).

„Im laufenden Jahr konnten bereits 66.046 Stellen mit geeigneten
Arbeitskräften durch das AMS NÖ besetzt werden. Rund 630.000
Vermittlungsvorschläge haben die AMS NÖ-Beraterinnen und -Berater den
arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden heuer bereits gemacht – in Plus
von 7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Außerdem konnten insgesamt
66.123 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme
beenden. Ende Oktober haben 10.367 Jobsuchende unsere
Schulungsangebote genutzt, das sind um 8,7 Prozent mehr als zum
selben Zeitpunkt im Vorjahr“, so Kern.

Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+7,4
Prozent bzw. +1.422) als auch bei Männern (+5,5 Prozent bzw. +1.202)
zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahren weisen ebenso eine Steigerung der
Arbeitslosigkeit auf (+7,2 Prozent bzw. +1.064) wie Personen im
Haupterwerbsalter (+5,9 Prozent bzw. +1.294) und Jugendliche im Alter
bis 24 Jahre (+6,0 Prozent bzw. +266).
Die Arbeitslosigkeit steigt aktuell in sämtlichen Branchen, wie u.a.
in der Warenherstellung (+10,2 Prozent bzw. +448), im Handel (+7,9
Prozent bzw. +596), der öffentlichen Verwaltung (+5,1 Prozent bzw. +
103) und der Beherbergung/Gastronomie (+3,7 Prozent bzw. +135).

Rosenkranz führt aus: „Auch in wirtschaftlich anspruchsvollen
Zeiten bietet das AMS ein vielfältiges und umfangreiches
Stellenangebot. 71.558 freie Stellen hat die niederösterreichische
Wirtschaft dem AMS in diesem Jahr bereits bekannt gegeben, was dem
Stellenzugang im Vorjahr entspricht. Um Arbeitsuchende und
Unternehmen bestmöglich zusammenzubringen, setzen sowohl das AMS als
auch das Land Niederösterreich auf ein breites Spektrum an Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen. Das Land unterstützt Menschen dabei, ihre
beruflichen Fähigkeiten zu erweitern oder sich neu zu orientieren,
und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigung und
Fachkräfteentwicklung. Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern,
Qualifikationen zu verbessern und Unternehmen mit bestens
ausgebildeten Mitarbeiterinnen zu stärken.“

Aktuell sind 12.554 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um
15,5 Prozent weniger als im Oktober des Vorjahres. Die Entwicklung
der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es
Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie
beispielsweise in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+
29,2 Prozent bzw. +31). Starke Rückgänge sind in der
Telekommunikation/IT (-53,3 Prozent bzw. -120), den sonstigen
wirtschaftlichen Dienstleistungen (-24 Prozent bzw. -869) sowie im
Bauwesen (-20,5 Prozent bzw. -270) zu beobachten.