BMWET/WKÖ: Mit der Nachfolge-Taskforce machen wir den Weg frei für die Unternehmergeneration von morgen

Wien (OTS) – Österreich befindet sich mitten in einem tiefgreifenden
demografischen Wandel. Zahlreiche Betriebe mit langer Tradition
stehen vor einem Generationenwechsel – gleichzeitig wird es immer
schwieriger, geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger zu finden. Um
Betriebsübergaben zu erleichtern und die nächste
Unternehmergeneration gezielt zu stärken, richten das
Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET), die
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Junge Wirtschaft (JW) eine
gemeinsame Taskforce für Betriebsnachfolge ein.

Zwtl.: Demografischer Wandel: Übergabewelle rollt auf den Standort zu

Zwischen 2025 und 2034 stehen in Österreich rund 52.500
Unternehmen (ohne Ein-Personen-Unternehmen) vor einer Übergabe. Das
entspricht knapp 23 Prozent aller Arbeitgeberunternehmen und betrifft
rund 705.000 Beschäftigte. Besonders stark betroffen sind
Familienbetriebe mit langer Tradition und Regionen, in denen einzelne
Leitbetriebe eine zentrale Rolle spielen.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer unterstreicht die
Tragweite für den Standort: „Erfolgreiche Übergaben entscheiden
darüber, ob Arbeitsplätze, Lehrstellen und wirtschaftliche Stärke in
unseren Regionen erhalten bleiben. Darum räumen wir jetzt
systematisch jene Hürden aus dem Weg, die Betriebsübergaben unnötig
erschweren. Mit der Reform der Gewerbeordnung und der verlängerten
Grace-Period von drei auf fünf Jahre schaffen wir echte
Erleichterungen, das hilft jedes Jahr rund 3.000 Familienbetrieben.
Die neue Nachfolge-Taskforce bringt zusätzlich Expertinnen und
Experten an einen Tisch, damit Betriebsübergaben schneller, einfacher
und planbarer werden.“

Zwtl.: Tourismus besonders gefordert – Wirtshaussterben darf nicht
Normalität werden

Besonders sichtbar wird der Generationenwechsel in der Tourismus-
und Freizeitwirtschaft: Allein im Jahr 2024 wurden österreichweit
rund 7.800 Betriebe übergeben: mehr als ein Viertel davon im
Tourismus, darunter rund 1.600 Gastronomiebetriebe und 300 Hotels.

Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner betont den
Handlungsbedarf:
„Wir alle kennen Orte, in denen das letzte Wirtshaus zugesperrt hat.
Genau das dürfen wir nicht zur Normalität werden lassen. Der
Generationenwechsel im Tourismus ist eine der größten
Herausforderungen und deshalb ein zentraler Arbeitsschwerpunkt im
Wirtschaftsministerium. In der laufenden Überarbeitung der
Tourismusstrategie setzen wir klar auf spürbare Erleichterungen und
einfachere Betriebsübergaben. Beim Expertengipfel zur ‚Vision T‘ in
dieser Woche haben wir mit Branchenvertreterinnen und
Branchenvertretern ganz konkret diskutiert, wie wir der nächsten
Generation im Tourismus echte Start- und Aufstiegschancen sichern
können, damit Wirtshäuser, Hotels und Betriebe in den Regionen
weiterleben, die regionale Wertschöpfung sichern und nicht nach und
nach verschwinden.“

Zwtl.: Nachfolge-Taskforce: Hürden abbauen, Chancen erhöhen

Die neu eingesetzte Nachfolge-Taskforce besteht aus zehn
ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wirtschaft,
Steuerrecht, Finanzierung, Arbeitsmarkt und Unternehmenspraxis. Sie
wird die Rahmenbedingungen für Betriebsübergaben in Österreich
systematisch analysieren und konkrete Vorschläge erarbeiten, wie
Verfahren vereinfacht, Planbarkeit erhöht und Nachfolgerinnen und
Nachfolger besser unterstützt werden können.

„Die nächste Generation von Unternehmerinnen und Unternehmern
steht nicht nur vor der Tür, sondern vor vielen Hürden von
komplizierten Verfahren über steuerliche Fragen bis hin zu
Finanzierungs- und Haftungsthemen. Mit der Nachfolge-Taskforce setzen
wir gemeinsam mit der Wirtschaftskammer einen ersten großen Schritt,
um diese Hürden abzubauen. Unser Ziel ist klar: Betriebsübergaben
sollen einfacher, schneller und berechenbarer werden“, halten
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Tourismus-
Staatssekretärin Elisabeth Zehetner gemeinsam fest.

Zwtl.: „NextGen4Austria“: Weiterbildung für Nachfolgerinnen und
Nachfolger

Parallel zur Arbeit der Taskforce setzt die Wirtschaftskammer
Österreich gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium auf gezielte
Qualifizierung der nächsten Unternehmergeneration. Mit dem neuen
Weiterbildungsprogramm „NextGen4Austria“ werden Nachfolgerinnen und
Nachfolger fit gemacht für eine moderne Betriebsführung, von
nachhaltigen Geschäftsmodellen über Digitalisierung und Künstliche
Intelligenz bis hin zu Finanzierung und Strategie.

Seitens der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) betont
Vizepräsidentin Bettina Dorfer-Pauschenwein:„Gerade jetzt, wo viele
Betriebe vor einem Generationenwechsel und großen strukturellen
Veränderungen stehen, müssen wir jene stärken, die unsere Unternehmen
in die Zukunft füh-ren. Mit unserem Weiterbildungsprogramm
‚NextGen4Austria‘ schließen wir eine zentrale Lücke und unterstützen
Nachfolgerinnen und Nachfolger aktiv bei der Weiter-entwicklung ihrer
Betriebe – von nachhaltigen Geschäftsmodellen bis hin zu
Digitalisierung und KI. Damit stärken wir die Nachfolgekompetenz der
nächsten Unternehmergeneration und sichern die Zukunft des
Wirtschaftsstandorts.“

Verena Eugster, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft (JW)
ergänzt:
„Österreich kann auf kein einziges funktionierendes Unternehmen
verzichten. Der demografische Wandel macht auch vor Unternehmerinnen
und Unternehmern nicht halt. Daher ist für uns klar: Wir brauchen
bessere Rahmenbedingungen, damit die vielen anstehenden
Betriebsübergaben in den kommenden Jahren gelingen. Die ‚JW-
Nachfolgestrategie‘ zeigt deutlich, was es dafür braucht: weniger
Bürokratie, steuerliche Entlastungen, bessere
Finanzierungsmöglichkeiten und mehr Bewusstsein für die Nachfolge als
echte Karrierechance. Wir freuen uns, dass mit der Nachfolge-
Taskforce und dem Weiterbildungsprogramm ‚NextGen4Austria‘ zentrale
Maßnahmen aus unserer Strategie aufgegriffen wurden. Das sind
wichtige erste Schritte und unterstreichen die Bedeutung des Themas.“

Zwtl.: Nachfolge-Taskforce

Die Taskforce besteht aus zehn Expertinnen und Experten aus
Wissenschaft, Praxis und öffentlichen Institutionen.

1.

Vorsitz: Univ.-Prof. Dr. Reinhard Prügl (Wirtschaftsuniversität
Wien) – Vorsitzführung

2.

Mag. Dr. Katharina Alzinger-Kittel (Weingut Alzinger GmbH)

3.

Mag. Maria Buchegger (Freiraum Buchegger)

4.

Univ.-Prof. Dr. Astrid Deixler-Hübner (Kontinuität und
Bestandsicherung von Familienunternehmen)

5.

Hon.Prof. (FH) Mag. Albert Walter, CEFA (Bundes-Experts Group der
WKÖ)

6.

Mag. Peter Voithofer (Institut für Österreichs Wirtschaft)

7.

Mag. Klaus Schöffmann, MBL LL.M. (Notariat Schöffmann)

8.

Mag. Birgit Schwabl-Drobir (BMWET, Abteilung KMU)

9.

MMag. Dr. Verena Trenkwalder, LL.M. (KPMG Alpen-Treuhand GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft)

10.

Lukas Sprenger, MSc Bsc (WKÖ, Abteilung Zielgruppenmanagement)

Mit der Nachfolge-Taskforce setzen Wirtschaftsministerium und WKÖ
einen wichtigen Schritt, der Österreich als Vorreiter bei
erfolgreichen Betriebsübergaben positioniert und die unternehmerische
Zukunft des Landes nachhaltig absichert.

Nähere Informationen zur Nachfolge-Taskforce finden Sie hier:
https://www.bmwet.gv.at/Themen/Wirtschaftsstandort-
Oesterreich/unternehmensnachfolge.html

Nähere Informationen zur Betriebsübergabe im Tourismus:
https://www.bmwet.gv.at/Themen/Tourismus/Betriebsuebergabe.html

Nähere Informationen zur JW Nachfolgestrategie:
https://www.jungewirtschaft.at/oesterreich/was-wir-
fordern/nachfolgestrategie/jw-nachfolgestrategie.pdf