Wien (OTS) – Die diesjährige Jubiläums-COP steht unter denkbar
schlechten
Vorzeichen: Das vor bereits 10 Jahren im Pariser Abkommen vereinbarte
Ziel einer Erderwärmung von 1,5 bis maximal 2 Grad Celsius scheint
laut Berichten aus heutiger Sicht unerreichbar. Angesichts dieser
Hiobsbotschaft sollte „allen Nationen längst klar sein, dass die
globalen Klima-Maßnahmen nicht ausreichen und jede heute getätigte
oder unterlassene Handlung über das Leben von morgen entscheiden“,
sagt Wiens Klimastadtratn Jürgen Czernohorszky.
Zwtl.: Entmutigung fehl am Platz
Entmutigung sei aber nicht angebracht, betont Czernohorszky,
denn: „Als globale Gemeinschaft haben wir schon viel erreicht. Erst
im Sommer wurde bekannt, dass das Ziel der EU, die
Treibhausgasemissionen bis 2030 um 54 % zu reduzieren, ziemlich
sicher erreichbar ist. Das sind Nachrichten, die positiv stimmen und
motivieren.“ Daran sei zu erkennen, dass die internationale
Gemeinschaft sehr wohl in der Lage sei, wirksame Maßnahmen gegen die
Klimakrise zu setzen.
Zwtl.: Klare und umfassende Ziele gefordert
Von der COP erhofft sich Czernohorszky „klare Bekenntnisse der
Weltgemeinschaft zu einem umfassenden Klimaschutz, den Mut zu
vermeintlich unpopulären Entscheidungen, ein Voranstellen sozialer
Überlegungen vor wirtschaftlichen und ein Ende großer Reden.“ Ohne
global greifende Klimaziele und die Zusammenarbeit aller Staaten sei
kein ausreichender Fortschritt möglich: „Wir müssen uns gegenseitig
unterstützen, auf internationaler wie nationaler Ebene.“, sagt
Czernohorszky .
Als sehr positiv wertet Czernohorszky die Einigung der EU auf
eine 90-prozentige CO2-Reduktion bis 2040. „Es ist äußerst wichtig,
geeint zur COP zu gehen, denn nur eine starke EU kann auf
internationalem Parkett den nötigen Druck ausüben.“, so der
Klimastadtrat.
Zwtl.: EU-Richtlinie nimmt Staaten in die Pflicht
Der Klimastadtrat erinnert an das Festhalten Wiens am eigenen
Ziel der Klimaneutralität bis 2040. Die neue EU-Richtlinie sei dafür
von großer Wichtigkeit, da sie die Staaten in die Pflicht nehme.
„In den vergangenen fünf Jahren hat Wien umfassende Maßnahmen
ergriffen, mit denen wir beachtliche Klimaschutz-Erfolge erzielen
konnten. Auch dieses Jahr sind die Treibhausgasemissionen in Wien
laut UBA um 6 Prozent gesunken und der Rückgang damit erneut doppelt
so hoch wie im Bundesschnitt.“, erinnert Czernohorszky.
Klar sei aber auch, dass Wien die Unterstützung des Bundes
benötigt. Konkret geht es um ein stichfestes Bundes-
Klimaschutzgesetz, Änderungen wesentlicher Gesetzestexte und eine
breite Förderunterstützung. Wien hat auf kommunaler Ebene wichtige
Grundlagen für weitere Schritte in Richtung Gasunabhängigkeit
geschaffen (Klimagesetz, Wärmeplan, Strategie „Raus aus Gas” etc.).
Mithilfe entsprechender Bundesregelungen werde der Umstieg auf
erneuerbare Energien besser planbar und damit schneller umsetzbar.