Stuttgart (OTS) – Auktion „Asiatische Kunst“ am 8. und 9. Dezember
2025
bei Nagel Auktionen in Stuttgart
Mit rund 1.900 Losen präsentiert Nagel Auktionen am 8. und 9.
Dezember 2025 in Stuttgart erneut eines der bedeutendsten
Auktionsereignisse für Asiatische Kunst in Europa. Die zweitägige
Präsenzauktion ist thematisch gegliedert: Am 8. Dezember stehen Werke
aus Tibet, China und Indien im Mittelpunkt, während am 9. Dezember
Kunst aus Südostasien, Japan und Korea den Abschluss bildet.
Ergänzend folgen zwei Online-Auktionen mit jeweils rund 500 Losen.
Das Angebot wird in diesem Jahr von vier außergewöhnlichen
Nachlässen geprägt, die in ihrer Qualität und Geschlossenheit selten
am Markt erscheinen.
Kostbarkeiten aus einer europäischen Sammlung des 19.
Jahrhunderts
Besondere Aufmerksamkeit verdient eine bedeutende Privatsammlung,
die bereits vor 1970 in Europa entstand. Die Objekte wurden in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts während einer diplomatischen
Mission in China erworben und seitdem in Familienbesitz bewahrt.
Herausragend ist eine feuervergoldete Bronze des Amitayus aus der
Kangxi-Periode – ein nummeriertes Meisterwerk mit einer Schätzung von
600.000 bis 1.000.000 Euro.
Weitere Highlights dieser Sammlung sind kaiserliche Emailarbeiten
aus den Werkstätten in Peking, darunter eine seltene Emailvase mit
Brokatbändern aus der Yongzheng-Periode (Schätzung 40.000-60.000 Euro
) sowie eine auf kaiserlichen Befehl gefertigte pinkfarbene
Lotusschale (15.000-25.000 Euro). Ein Paar rund einen Meter hoher
Bronzelöwen aus dem 18. oder frühen 19. Jahrhundert – einst
Wächterfiguren eines Palastes oder Tempels – ergänzt das Ensemble (
9.000-15.000 Euro).
Der Nachlass Harms: Frühe Erwerbungen in Shanghai
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Nachlass des Chemikers und
ehemaligen Merck-Direktors Heinrich Georg Johann Harms (1906-1975)
und seiner Ehefrau Eva Harms (1905-1998). Die Objekte, zwischen 1935
und 1942 in Shanghai erworben, dokumentieren das Sammlungsinteresse
eines europäischen Ehepaars in der damaligen internationalen
Metropole. Zu den Höhepunkten zählen drei archaische Bronzen der
Shang-Dynastie, darunter ein Gu und ein Li-Ding , deren Siegelmarken
auf bedeutende Clans des 11. Jahrhunderts v. Chr. verweisen (15.000-
25.000 Euro). Ergänzt wird die Sammlung durch tibetische Arbeiten –
für die damalige Zeit in China eine bemerkenswerte Erweiterung.
Tibet, China und Japan – Kunst im kulturellen Dialog
Das Kapitel Tibet und Himalaya umfasst rund 120 Lose. Besonders
hervorzuheben ist eine großformatige Figur des Ekadasha-Lokeshvara
aus dem 15. Jahrhundert, die mit bis zu 10.000 Euro taxiert ist.
Die chinesischen Porzellane und Kunstgewerbeobjekte stammen
überwiegend aus einer deutschen Diplomaten-Sammlung, die vor dem
Zweiten Weltkrieg im Rheinland und in Berlin aufgebaut wurde. Unter
den Höhepunkten finden sich Porzellane der Ming- und frühen Qing-
Dynastie, buddhistische Bronzen und feine Jade-Arbeiten. Eine
kalebassenförmige Seladonvase aus der Qianlong-Periode ist mit 20.000
bis 30.000 Euro geschätzt.
Die Abteilung Japan und Südostasien widmet sich unter anderem
rund 80 Netsuke, Inro und über 100 Arbeiten der Meiji-Periode. Aus
der Sammlung des bayerischen Privatsammlers Helmut Ploog (1940-2025)
stammen etwa 150 Lose mit Khmer-Skulpturen, thailändischen Bronzen
und Malereien, die größtenteils bereits vor dem Jahr 2000
dokumentiert wurden.
Hochkarätiges Angebot und internationale Resonanz
Die Gesamtschätzsumme der Hauptauktion mit rund 900 Losen liegt
bei 3,5 bis 4,5 Millionen Euro. Die beiden Online-Auktionen, die an
den Folgetagen stattfinden, ergänzen das Angebot mit weiteren
Schätzpreisen von insgesamt 300.000 bis 500.000 Euro.
Die Vorbesichtigung aller Objekte findet vom 5. bis 7. Dezember
2025 , jeweils von 10 bis 17 Uhr , in den Räumen von Nagel Auktionen,
Stuttgart, statt.