Morgen Welternährungstag: Boden schützen – Ernährung sichern

Wien (OTS) – Morgen Welternährungstag: Boden schützen – Ernährung
sichern
Nur 16 % Österreichs sind Ackerland – jeder Hektar zählt zur
Aufrechterhaltung der Ernährungssouveränität

(Österreichische Hagelversicherung, 15. Oktober 2025): Der
Welternährungstag , ausgerufen von der Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), macht jedes
Jahr am 16. Oktober auf den weltweiten Hunger aufmerksam. Doch auch
in wohlhabenden Ländern wie Österreich zeigt sich, dass
Ernährungssicherheit keine Selbstverständlichkeit ist: Durch den
fortschreitenden Bodenverbrauch infolge fahrlässiger Verbauung
verliert Österreich Tag für Tag wertvolle landwirtschaftliche Flächen
– mit gravierenden Folgen für Ernährungssicherheit.

Jeder Hektar zählt
Nur 16 Prozent der Fläche Österreichs sind für die
Lebensmittelproduktion geeignet. Österreich ist hier Schlusslicht in
Mitteleuropa. So sind beispielsweise in Ungarn 44 % und in
Deutschland sowie in Italien 32 % der Staatsfläche Ackerland. Trotz
dieser Schieflage verschwinden hierzulande täglich rund 12 Hektar
wertvollste Agrarflächen unter Asphalt und Beton. Neue Straßen,
Gewerbegebiete und Handelsmärkte verdrängen die Landwirtschaft,
fruchtbare Böden gehen unwiederbringlich verloren. Hinzu kommt die
höchste Supermarktdichte Europas : Mit 60 Lebensmittelgeschäften pro
100.000 Einwohnern – deutlich mehr als etwa in Deutschland mit rund
40 – steigt der Flächendruck weiter. „Wir dürfen nicht vergessen:
Jeder Hektar Boden, der verloren geht, fehlt dauerhaft für die
Produktion von heimischen Lebensmitteln. Ernährungssicherheit kann
man nicht importieren! Deshalb gilt es, Agrarflächen konsequent zu
schützen und vorrangig bestehende Leerstände zu nutzen“, appelliert
Dr. Kurt Weinberger , Generaldirektor der Österreichischen
Hagelversicherung, anlässlich des morgigen Welternährungstages. „Nur
so können wir die Selbstversorgungssicherheit mit heimischen,
regionalen Lebensmitteln stabilisieren. Denn ein Land mit immer
weniger Lebensmitteln ist wie ein Mensch mit immer weniger Haut –
nicht überlebensfähig .“

Österreich braucht eine neue Bodenkultur
Um die Ernährungssouveränität langfristig zu sichern, braucht es eine
neue Bodenkultur mit einem umfassenden Maßnahmenpaket. Dazu gehören (
u.a.) ein gesetzlicher Schutz besonders wertvoller Agrarflächen , ein
weisungsfreier Raumordnungsbeirat auf Landesebene für transparente
Umwidmungsentscheidungen, die Abschaffung der Kommunalsteuer auf
Gemeindeebene und generell ein neues Wirtschaftsdenken , das Natur,
Umwelt und Böden in (volks-)wirtschaftliche Entscheidungen
integriert. „Die Fakten sprechen für sich: Wenn wir so weitermachen
wie in den letzten Jahren, gibt es in 200 Jahren in Österreich keine
Agrarflächen mehr. Österreich wäre dann ein Land ohne Äcker-
zukunftslos . Das dürfen wir nicht zulassen. Denn: Ohne Boden kein
heimisches Essen – und von Beton können wir außerdem nicht abbeißen
“, so Weinberger abschließend.