Wien (OTS) – So naturverbunden wollen sie sein, die Vogelfänger!
Nicht nur, dass
sie sich Vogelfreunde nennen, aber Vögel mit Fallen fangen und in
winzige Käfige sperren. Sie stellen sich als naturverbunden dar, aber
sie zerstören die Natur, mähen Jungbäume um, bohren Metallspieße in
lebende Bäume und schrauben Metallleitern an, errichten künstliche
Bauten mitten im Wald und stellen sogar Bäume mit Scharnieren auf,
die man kippen und mit Fallen und Lockvögeln versehen kann. Das
konnte der VGT letzten Freitag bei Bad Goisern im Bezirk Gmunden im
OÖ Salzkammergut dokumentieren. Ein Vogelfänger, der mit Motorsense
erwischt wurde, zeigte den Tierschützer:innen den Stinkefinger.
Auffallend auch, dass die Singvogelfänger bei Erscheinen der
Tierschützer:innen sofort alle Fallen und Lockvogelkäfige
zusammenpackten und fluchtartig den Fangplatz verließen. Offenbar
fürchtet man die Öffentlichkeit oder will sogar verhindern, dass
gesetzwidrige Machenschaften aufgedeckt werden. In 2 Wochen endet die
Fangsaison.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch war vor Ort: „Der erste
Singvogelfänger, den ich kurz nach Sonnenaufgang antraf, packte
sofort seine Sachen. Auf die Frage warum, meinte er, er würde heute
sowieso nichts fangen. Und das, obwohl das Wetter sonnig, warm und
windstill war. Was haben die Vogelfänger zu verbergen, dass sie nicht
wollen, dass man ihnen zusieht? Kann es sein, dass sie verhindern
wollen, dass wir filmen, wie verzweifelt die Vögel in den Fallen
zappeln? Kurz darauf erwischte ich einen weiteren Vogelfänger in
flagranti. Auch er verließ so schnell er konnte den Fangplatz. Dazu
kippte er zu meiner Überraschung zwei Bäume einfach um und entfernte
von ihren Wipfeln die Fallen. Tatsächlich, die beiden Bäume sind
künstlich errichtet worden und standen auf Scharnieren, sodass man
sie kippen konnte! Neben der Tierquälerei ist beim Singvogelfang also
auch die Naturzerstörung ein Thema. Dabei gehört der gesamte Wald
dort den Österreichischen Bundesforsten. Hier wird also Natur
zerstört, die den Bürgern und Bürgerinnen Österreichs gehört, obwohl
diese zum allergrößten Teil den Singvogelfang ablehnen.“
Pressefotos (Copyright: VGT.at)