Wien (OTS) – Heute hat das Europäische Institut für
Gleichstellungsfragen (EIGE)
den neuen Gleichstellungsindex für 2025 veröffentlicht. Mit einem EU-
weiten Wert von 63,4 von 100 Punkten zeigt der Index, dass wir trotz
einzelner Fortschritte noch weit von echter Gleichberechtigung
entfernt sind. SPÖ-EU-Abgeordnete Elisabeth Grossmann und Evelyn
Regner betonen: „Der Weg zur echten Gleichstellung ist noch immer
weit! Das macht nicht nur der heute veröffentlichte
Gleichstellungsindex des Europäischen Instituts für
Gleichstellungsfragen (EIGE) deutlich, sondern auch die alltäglichen
Erfahrungen vieler Frauen. Im Durchschnitt verdienen Frauen nur 77
Prozent von dem, was Männer im Jahr erhalten. Sie müssen damit 15
Monate und 18 Tage arbeiten, um auf das gleiche Einkommen zu kommen
wie ein Mann in zwölf Monaten. Diese Ungerechtigkeit begleitet Frauen
ein Leben lang. Sie treibt Frauen in Altersarmut und schafft
wirtschaftliche Abhängigkeit. Trotz Verbesserungen in den letzten
Jahren müssen Frauen bei dem derzeitigen Tempo immer noch ein halbes
Jahrhundert auf echte Gleichberechtigung warten. Doch faire Chancen
und gleiche Rechte dürfen keine Frage von Generationen sein. Auf
europäischer Ebene wurden in den letzten Jahren bereits wichtige
Instrumente geschaffen. Allen voran die Lohntransparenzrichtlinie,
die Unternehmen verpflichtet, Löhne offenzulegen und diskriminierende
Unterschiede zu beseitigen. Diese Werkzeuge sind stark, doch sie
entfalten ihre Wirkung nur, wenn die Mitgliedstaaten sie konsequent
umsetzen. Es reicht nicht, die gläserne Decke vorsichtig anzukratzen.
Wir müssen den Mut haben, sie mit dem Vorschlaghammer zu
zerschlagen!“ ****
Elisabeth Grossmann weiter: „Diese Entschlossenheit ist gerade
jetzt wichtiger denn je. Europa erlebt einen alarmierenden Rückschlag
bei Frauenrechten, befeuert durch einen rechten Kulturkampf. Wie
schnell mühsam errungene Fortschritte ins Wanken geraten können,
zeigt der angekündigte Austritt Lettlands aus der Istanbul-
Konvention. Wenn ein EU-Mitgliedstaat einen der zentralen
Schutzmechanismen gegen Gewalt an Frauen infrage stellt, müssen bei
uns allen die Alarmglocken schrillen. Gerade beim Thema Gewalt an
Frauen müssten wir vom Rückwärtsgang nach vorne schalten: Europa
braucht endlich eine einheitliche Definition von Vergewaltigung auf
Grundlage fehlender Zustimmung und eine EU-weite Gesetzgebung gegen
geschlechtsspezifische Gewalt. Nur so können wir garantieren, dass
Frauen in jedem Mitgliedstaat den gleichen Schutz und Gerechtigkeit
erfahren.“ (Schluss) ls