Wien (OTS) – Seit mehr als 14.000 Jahren wird Brot gebacken – und bis
heute ist
Brot und Gebäck das Grundnahrungsmittel schlechthin. Der Welttag des
Brotes am 16. Oktober betont diesen hohen Stellenwert – wichtige
Zahlen und Fakten zur Branche in Österreich:
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Wie viele junge Menschen werden in Österreich rund ums Brot
ausgebildet?
Keine Zukunft ohne Nachwuchs: Deshalb werden in Österreich
derzeit rund 400 Lehrlinge in fünf Lehrberufen ausgebildet. Diese
sind:
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Bäckerei (354 Lehrlinge in 210 Ausbildungsbetrieben)
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Backtechnologie (16 Lehrlinge in 10 Betrieben)
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Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft (30 Lehrlinge) – mit
den Schwerpunkten Getreidemüller:in , Futtermittelherstellung oder
Backmittelherstellung .
Inklusive allen Lehrberufen (etwa in Büro, Technik oder Verkauf)
werden in den heimischen Bäckereien sogar 843 Lehrlinge ausgebildet.
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Warum sollte ein junger Mensch sich heute für eine Ausbildung als
Bäcker:in entscheiden?
Nicht nur Pop-Megastar Taylor Swift ist von Sauerteig fasziniert:
Auch immer mehr „Breadfluencer“ verschmelzen in ihren Social-Media-
Auftritten die handwerkliche Tradition des Backens mit Lifestyle-
Aspekten.
Das neu entfachte Interesse freut auch Österreichs beste
Bäckerin: „Ich bin gerne kreativ und experimentiere mit Zutaten und
Ideen“, sagt Staatsmeisterin Sarah Klinger . Die 22-jährige
Oberösterreicherin holte kürzlich bei der Europameisterschaft
EuroSkills 2025 in Dänemark ein „Medallion of Excellence“ für Team
Austria. Als Bäcker- und Konditormeisterin gibt sie ihre Erfahrung
und ihr Wissen auch weiter – etwa an fünf Lehrlinge, die im
Familienbetrieb, der Bio-Bäckerei Stöcher in Bad Zell (OÖ),
ausgebildet werden.
Wer den besten jungen Bäcker:innen über die Schulter schauen
möchte, hat von 20. bis 23. November 2025 bei AustrianSkills in
Salzburg (Messe) die Gelegenheit: Dort werden Österreichs
Staatsmeistertitel in 46 Berufen vergeben – und es entscheidet sich,
wer Sarahs Nachfolger:in im Nationalteam der Berufe wird und
Österreich bei der Weltmeisterschaft WorldSkills 2026 in Schanghai
vertritt.
Österreichs Bäcker:innen konnten bei den internationalen
Wettbewerben bereits Gold (Simon Sailer bei EuroSkills 2021 Graz),
Bronze sowie 6 Medallions for Excellence erobern
https://www.skillsaustria.at/berufe/baecker
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Was macht den Beruf des Müllers interessant?
Auch bei den Müllern kann Österreich auf topmotivierte junge
Fachkräfte zählen. Manuel Schießwald (22) von der Assmann-Mühle in
Sierndorf (NÖ) hält die rot-weiß-roten Farben bei den MühlenMasters
2025 hoch : Bei diesem vom Verband Deutscher Mühlen veranstalteten
Wettbewerb treten heuer neben ihm acht deutsche Kandidaten sowie ein
Schweizer Teilnehmer an. Der Bewerb wird erstmals in Österreich
ausgetragen, am 6. und 7. November in der Haberfellner Mühle in
Grieskirchen (OÖ). Manuel sieht sich gut gerüstet: Auf ihn und seine
Kollegen warten sechs Stationen mit Theorie- und Praxis-Aufgaben –
vom Erkennen von Mehlsorten über korrekte Reinigung und Einlagerung
von Getreide bis zu technischen Details wie Plansichterdiagramm oder
Walzenstuhl.
Was macht den Beruf des Müllers so besonders? Manuel hat nie
bereut, sich nach der HAK-Matura für den Lehrberuf – offizielle
Bezeichnung: Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft –
entschieden zu haben: „Mir war gleich klar: Ich will nicht nur in
einem Büro sitzen, ich brauche die Abwechslung – ob bei
Kundengesprächen oder im Silogebäude, ich bin ständig unterwegs. Und
ich wurde in der Branche sofort super aufgenommen.“
Über die Branche in Österreich
Die Bäckereien und gewerblichen Getreidemühlen tragen ganz
wesentlich zur Sicherung der Lebensmittelversorgung und zur hohen
handwerklichen Kultur in Österreich bei. Oft sind es
Familienunternehmen in dritter oder vierter Generation, die das
Rückgrat der österreichischen Mehl- und Brotversorgung darstellen.
Gemeinsam sichern sie regionale Wertschöpfung und tragen
wesentlich zur Ernährungssicherheit bei: Österreich weist bei
Getreide 90 Prozent Eigenversorgungsgrad auf. 2024 wurden von 80
österreichischen Getreidemühlen 846.885 Tonnen Brotgetreide (
Hartweizen, Weichweizen, Dinkel, Roggen) vermahlen. Darüber hinaus
gab es 2024 in Österreich 1.357 aktive gewerbliche Bäckereibetriebe,
bei denen 20.802 Personen beschäftigt waren. Österreichs Bäcker:innen
erwirtschaften rund 2,2 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr.
Was ist der Welttag des Brotes?
2006 beschloss der Internationale Bäckerverband (UIB), am 16.
Oktober nicht nur den Welternährungstag zu begehen, sondern im
Speziellen den Weltbrottag zu feiern: einen Tag, der die Bedeutung
des Brotes für die Ernährung in den Fokus der Weltöffentlichkeit
rückt. Das Ereignis wird jährlich in fast 30 Ländern auf allen
Kontinenten gefeiert. (PWK428/HSP)
Mehr Infos: www.brotistgesund.at