🕯️Ein Licht für die Vergessenen – Allerheiligen im Tierheim

Wien/Vösendorf (OTS) – Zwischen Kerzen und Chrysanthemen, mitten im
stillen Gedenken an
Allerheiligen, leuchtet in Vösendorf ein ganz besonderes Licht. Im
Tierheim von Tierschutz Austria brennen an diesem Tag Kerzen – für
Tiere, die nie ein Zuhause gefunden haben, und für jene, die ihre
letzte Ruhe hier gefunden haben.

„ Allerheiligen ist für uns ein Tag der Dankbarkeit und
Erinnerung “, sagt Martin Aschauer, Sprecher von Tierschutz Austria „
Jedes Tier, das zu uns kommt, hinterlässt Spuren. Manche dürfen in
eine neue Familie ziehen, andere bleiben bis zuletzt bei uns. Sie
alle sind Teil unserer Geschichte. “

Der Tierheimleiter von Tierschutz Austria, Stephan Scheidl, denkt
an diesem Tag besonders an Pferd Cindy, das ihn „sehr nahe gegangen“
ist. Auch an Maine-Coon-Kater Maxi und an Hund Assja – Tiere, die ihn
in seiner Arbeit und persönlich tief berührt haben. „ Solche liebe
Seelen vergisst man nicht“ , sagt er leise. „ Man begleitet viele
Tiere auf ihrem Weg, aber manche gehen einem besonders ans Herz. “

Er erinnert sich auch an Rosi, eine für Hundekämpfe missbrauchte
Hündin aus Ansfelden. „ Sie hat letztes Jahr zu Weihnachten
unglaublich viele Packerl bekommen – das war sehr emotional“ ,
erzählt Scheidl. „ Zu sehen, wie viele Menschen Anteil nehmen, zeigt
uns jedes Jahr, dass Mitgefühl eine große Kraft hat. “

Im Tierschutzhaus von Tierschutz Austria in Vösendorf, dem größten
Tierheim Österreichs, liegen im Hof Blumen, Kerzen und Halsbänder.
Freiwillige und Besucher:innen bleiben stehen, viele mit feuchten
Augen.

“ Tierschutzarbeit ist oft laut – Proteste, Kampagnen,
Rettungseinsätze. Doch an diesem Tag wird es still. Wir nehmen uns
bewusst Zeit, um innezuhalten “, erzählt Aschauer. „Es tut gut, kurz
aus dem Alltag auszusteigen und den Tieren zu danken, die uns geprägt
haben.“

In diesen Tagen gedenkt Tierschutz Austria aber nicht nur den
Tieren, sondern auch den tierlieben Menschen , die sich Zeit ihres
Lebens für den Schutz und das Wohl von Tieren eingesetzt haben. Über
hundert Gräber wurden in den letzten Wochen geschmückt – als Zeichen
der Verbundenheit über den Tod hinaus.

„ Viele dieser Menschen haben den Tierschutzgedanken getragen,
lange bevor er selbstverständlich war “, sagt Madeleine Petrovic,
Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins/Tierschutz Austria „ Ohne
sie gäbe es unser Tierheim in dieser Form nicht. “

„Allerheiligen erinnert uns daran, dass Mitgefühl keine Grenze
zwischen Mensch und Tier kennt “, sagt die Präsidentin.

Während draußen die letzten Besucher:innen den Hof verlassen,
bleibt das Kerzenlicht noch lange an.

Fotos (honorarfrei)
Vier Bilder des Gedenkens: https://flic.kr/s/aHBqjCz7Pr